Was bedeutet das Wort "Influencer" im eigentlichen Ursprung? "Beeinflusser" in unserer Sprache und ist es an dieser Stelle nicht durchaus Interessant anzumerken: wir Menschen verfügen generell über Spiegelneuronen! Durch Spiegelneuronen lernen wir schon frühkindlich aus Beobachtungen unserer Umwelt. Es ist nahezu unmöglich auf diesem Planeten zu existieren, ohne unter dem Einfluss unserer Umgebung zu stehen oder diese selbst und aktiv zu beeinflussen und dies wurde evolutionär aus gutem Grunde so veranlagt. Das Bewusstsein über diesen Umstand gleitet im Alltag scheinbar jedoch eher selten an die Oberfläche.
Nun ist zugegeben, die neuzeitlich entstandene Berufsbezeichnung der sogenannten Influencer manchmal kontrovers zu betrachten und doch kann man nicht von der Hand weisen, dass jener junge Berufszweig durchaus auch über seine da-seins-Berechtigung verfügt.
Während sogenannte Crowdfounder keine derartigen Verunglimpfungen erdulden müssen, wie in dem Meme bezeichneten "Schnorrervergleich" dem sich Influencer stellen müssen, werden jene oftmals (zu hoch?) gelobt und erfüllen doch eher die Prämisse des "Schnorrervergleichs" als die so genannten Influencer. Haben sie doch "Haste ma n Euro"-mäßig ihre Grundlagen erbettelt um ihre Projektideen zu verwirklichen. Bevor es Crowdfounding gab, suchten Ideenreiche Menschen nach Sponsoren welche zur Realisierung ihrer Projekte die Mittel verfübar machen sollten. Natürlich sind Influencer, welche sich vornehmlich dem subjektiv empfundenem Interessensgebiet der sogenannten Follower bzw. Vorgaben zu bezahlten Produktplazierungen unterordnen ~ anstatt mit Überzeugung hinter jedem von ihren geteilten Inhalten zu stehen, langfristig betrachtet stark gefährdet auszubrennen. Dies ist in anderen Berufszweigen genau derselbe Fall, sofern man sich äußeren (zb. wirtschaftlichen) Interessen derart unterordnet und die Work-Life-Balance kippt.
Dem angeblich existierenden Druck, ständig extrem viel Content zu produzieren unterstelle ich nun salopp eine temporäre Begleiterscheinung zu sein. Langfristig betrachtet erzielen authentisch erstellte und geteilte Inhalte sicherlich mehr Einfluss auf den Wandel der Gesellschaft als kurzfristiger bzw unter Druck erzwungene Produktionen. Und wie bei der Theorie des sogenannten Schmetterlingseffekt ist kaum abzusehen, welche Auswirkungen Inhalte erzielen, sobald sie in der Welt erzeugt wurden. Mancher Inhalt versinkt direkt ohne oberflächlich erkennbare Kreise zu ziehen während andere Inhalte scheinbar regelrechte Wellen auszulösen scheinen. Gewisse Inhalte werden durch unterschiedliche Auffassungen mitunter vollkommen abgelehnt während wiederum anderer sogenannter Content sich viral durch große Bevölkerungsschichten fortpflanzt. Durchaus gibt es auch die Inhalte, welche anfänglich ohne größere Einflusswirkungen entstanden und auf längerfristige Sicht betrachtet, gewaltige Umbrüche nach sich zogen. Doch dies alles ist schon unzählige Jahre länger der Fall, als es unser Internet überhaupt gibt oder unsere sogenannte moderne Technik und wir dürfen uns darüber gerne öfter bewusst sein.
Neulich zu lesen war die Schlagzeile: "Hilfe mein Kind hat den Traumjob Influencer" unweigerlich drängt sich doch im Zuge dessen eher die Frage auf: Sind sich Eltern ihres direkten Einflusses auf ihren Nachwuchs noch wahrhaft bewusst? Denn ja, auch Eltern "influencen" seit Generationen maßgeblicher ihre Kinder als es das Umfeld kann, vor allem in den entscheidenden ersten Jahren. Und zwar nicht durch Predigten, welche ab und an von Nöten scheinen und auch gerne wohl überlegt vorbereitet wurden. Nein, vielmehr hinterlassen alltägliche und oft unbewusst getätigte Handlungen sowie Aussagen ihrer Eltern richtig tief prägende Eindrücke, durch welche die Kinder im späteren Erwachsenenalter selbst häufig unbewusst ihre geprägten Handlungen ausführen. Vermehrt kristallisiert sich im laufe des Lebens heraus, das durch frühkindlich geprägte Handlungen im späteren Leben Komplikationen auftreten und erst wenn der eigene Leidensdruck groß genug wurde, nutzt der Mensch die Möglichkeit um sein innerstes zu reflektieren um dadurch für sich heilsame Konsequenzen zu ziehen.
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